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TR10-Test

Der TR 10 Test

Der TR10-Wert nach ASTM D 1329 bzw. ISO 2921 gibt den Wert in °C an, bei der sich eine um 25% oder 50% gedehnte Probe nach dem Einfrieren wieder um 10% zurückverformt. Das ist der bei der Bewertung des Dichtverhaltens von O-Ringen oder ähnlichen Dichtungen aussagekräftigste Kälterichtwert, der eine konservative Tieftemperaturgrenze darstellt. Das bedeutet, dass auch dynamisch eingesetzte O-Ringe oder O-Ringe die bei tiefen Temperaturen mit Druck beaufschlagt werden, erfahrungsgemäß bis zum TR10-Wert noch dichten. Für geringe Anforderungen, das heißt zur statischen Abdichtungen gegen Umgebungsdruck, können O-Ringe erfahrungsgemäß noch bis ca. 10-15°C unterhalb vom TR10-Wert dichten. Der TR10-Wert wird in der Regel an Normprobekörper ermittelt, welche aus einer 2 mm-Prüfplatte ausgestanzt werden, er kann jedoch auch direkt an O-Ringen mit Schnurstärken bis zu 3,53 mm und mit einem Innendurchmesser von mindestens ca. 15 mm gemessen werden.



Der TR10-Wert ist damit die aus anwendungstechnischer Sicht aussagekräftigste Kälteprüfung für O-Ring-Anwendungen und darüber hinaus für die meisten anderen Dichtungsanwendungen und wird daher auch als Werkstoffeigenschaft von vielen Elastomerwerkstoffen für Dichtungsanwendungen ermittelt. Auch im O-Ring Prüflabor Richter kann dieser TR10-Wert ermittelt werden. Der weitere Vorteil dieser TR-Prüfung besteht darin, dass das kontinuierliche Auftauverhalten einer Gummiprobe dargestellt wird, das heißt, diese Prüfung bildet die temperaturabhängige Elastizität eines Gummiwerkstoffes unterhalb von Raumtemperatur sehr gut ab und hilft bei der vergleichenden Bewertung verschiedener Werkstoffe, zum Beispiel indem man neben den TR10-Wert auch noch die Temperaturdifferenz zwischen dem TR10 und dem TR70-Wert bildet, je geringer dieser wert ist, desto schneller gewinnt der Gummiwerkstoff wieder seine volle Elastizität.